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Nutzt eure Stimme!

 

Ich war noch nie einer der Menschen, dem Kritik üben leicht fällt. Früher habe ich Menschen eher als unhöflich oder nervig empfunden, die ihre Zeit damit verbringen, Firmen anzuschreiben und sich über dieses oder jenes zu beschweren.

Als ich aber angefangen habe, mich intensiver mit Themen wie beispielsweise dem Umweltschutz zu beschäftigen, habe ich gemerkt, dass es unerlässlich ist, Unternehmen Feedback zu geben, Zustände zu kritisieren und Verbesserungsvorschläge zu machen.
Ich habe also angefangen mir eine Liste mit allen verbesserungswürdigen Produkten zu machen, die mir spontan eingefallen sind. Mir ging es dabei vor allem um die Verpackung. Rossmann und dm habe ich angeschrieben, weil sie in ihrer Bio(!) Reihe Müsli in Plastiktüten verpackt hatten. Ich kannte aus Schweden aber die Müslimarke Risenta, die eine wie ich finde sehr sinnvolle Müsliverpackung hat, die ich den Unternehmen dann auch als Alternative vorgeschlagen habe.
Das gleiche habe ich auch Egle geschrieben, einer Firma die vor allem Produkte wie im Reformhaus anbietet.
Obwohl es mir beim Schreiben der Emails zunächst unangenehm war, so offen Kritik zu üben und ich es schwer fand, mein Anliegen überzeugend und dennoch höflich rüberzubringen, bin ich sehr froh, dass ich es mich damals getraut habe. Denn nicht nur, dass das Eis seitdem gebrochen ist und ich mich fortan viel öfter getraut habe, Firmen anzusprechen oder zuschreiben, wenn mir etwas aufgefallen war; die Firmen haben sogar positiv geantwortet und mir versichert, sie würden mein Anliegen an die Produktentwicklung weiterleiten.


Bildergebnis für bären müsli dm
Könnte diese Verpackung nicht aus Pappe sein?(Q)

Das klingt jetzt vielleicht nicht wie ein riesiger Durchbruch, aber wenn sich pro Woche zehn, 50 oder 100 Personen über eine Plastikverpackung beschweren beziehungsweise nachfragen, ob hier nicht auch Pappe oder Papier möglich wäre, dann kann das schon etwas ändern. Wenn wir Kunden es nur wollen können wir sehr wohl beeinflussen, was es auf dem Markt gibt. Kauft niemand mehr Sachen in Plastikumverpackung und wird sich oft darüber beschwert, werden die Unternehmen schließlich gezwungen sein ihre Verpackungspolitik zu überdenken.
Und klar, manchmal ist eine plastikfreie Verpackung aus Vorschrifts- oder Lagerungsgründen nicht möglich, aber so wisst ihr wenigstens warum gewisse Produkte nun einmal diese Verpackung haben.

Ich hoffe, dass dieser Blogpost einige von euch dazu anregt, ebenfalls Verbesserungsvorschläge an Unternehmen zu senden oder einfach direkt im Geschäft nachzufragen, ob es euer gewünschtes Produkt nicht auch anders verpackt gibt.

Bildergebnis für obst und gemüse in plastik
Leider kein Einzelfall: Obst und Gemüse gibt es oft nur in Plastikverpackung (Q)

Ein weiterer Weg ist es, nach der Kasse einfach die Verpackung von beispielsweise Gemüse um Obst direkt im Laden zu entsorgen (in der Regel steht vor dem Ausgang eine Recyclingstation). Denn sobald die Müllentsorgung das Problem der Supermärkte wird, werden sie nach anderen Verpackungsmöglichkeiten suchen oder - das wäre noch wünschenswerter - zumindest bei Obst und Gemüse auf Umverpackungen verzichten. Lasst uns gemeinsam etwas bewegen!
Am allerbesten ist es natürlich direkt auf dem Markt einzukaufen. Dort kann man das Angebot der Plastiktüte dann einfach dankend ablehnen und die Einkäufe in mitgebrachten Taschen verstauen. Zerowaste Supermärkte sind natürlich auch super und Unterstützens wert, allerdings sind sie in kleineren Städten leider noch nicht so häufig zu finden.

Ihr seht also, es gibt einige Wege si Plastik und unnötige Verpackungen zu sparen, selbst ohne gleich komplett auf Zerowaste umsteigen zu müssen. Es ist auf jeden Fall ein Anfang einfach kritischer zu hinterfragen, warum die Dinge so angeboten werden!
10 Tipps wie du einfach im Alltag Plastik sparst, habe ich dir in diesem Blogpost vorgestellt!
Hast du schonmal ein Unternehmen angeschrieben, um Verbesserungsvorschläge zu geben und wie denkst du darüber? Ich bin gespannt auf deine Meinung!


  1. Caroline

Kommentare

  1. Damals in der Schule haben wir Unternehmen aus dem gleichen Grund angeschrieben. Auch wenn selten eine Antwort kam, hatte wir doch das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Das allein ist manchmal schon Ansporn genug, das anfängliche Zögern zu überwinden!

    Mit freundlichen Grüßen,
    DecideOnEarth

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    1. Ja, das stimmt! Letztendlich weiß ich auch nicht, ob meine Kritik bei den Firmen wirklich etwas ändert, aber je mehr sich engagieren und Verbesserungsvorschläge schicken, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit! Danke für deinen Kommentar! :)

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